Hey, Honey – der Krieg ist da. Was wir jetzt tun können und müssen!

Streetart mit Peace-Zeichen udn Mittelfinger an eine Wand gemalt

Credit: Brandi Alexandra I Unsplash

Als Putin gestern in die Ukraine einmarschierte und einen völlig wahnsinnigen und dennoch absolut ausgeklügelten Angriffskrieg auf ein souveränes Land startete, um alte Weltordnungen umzuwerfen und seinen Traum von der Wiederbelebung der Sowjetunion zu verwirklichen, da war mir gleich klar: Äh, jetzt über Naturkosmetik oder neue Jeans von hessnatur zu bloggen geht gar nicht.

Hey, Honey - Wie gehen wir jetzt mit dem krieg um?

Allerdings habe ich ein paar Vorschläge zusammengetragen, die jetzt für Menschen wichtig sind, die gegen ihre Hilflosigkeit angehen möchten. Was wir alle tun können – und was wir auch müssen! Auf die Straße gehen und demonstrieren, dem Desinformationskrieg den Mittelfinger zeigen und sich über die Krise ein Bild machen durch Podcasts & Co. Plus: Warum Petitionen und Spenden jetzt wichtig sind. Und ich weise nochmal auf zwei meiner thematisch passenden Blogposts hin:

 

Dieser Artikel ist aktueller als denn je: „Warum Camouflage-Mode mich wütend macht“. Seit gestern kotzt mich das Tarnmuster einfach nur noch mehr an. So stumpf, so unempathisch und so naiv, so ein Muster aus „modischen Gründen“ und für höhere Verkaufszahlen zu wählen.

Und dann gibt es noch meinen Post zu politischen Liedern – jeder neue Song (Anti-Kriegs-Songs, politische Lieder, was immer passt) ist hier willkommen. Ich lade euch ein, mir eine Mail zu schreiben oder unter den Blogbeitrag zu kommentieren, wenn ihr Songs hinzufügen möchtet!

Was wir jetzt für den Schutz der Demokratie tun können (und müssen)

Kriege anno 2022 finden nicht (nur) auf Schlachtfeldern statt. Desinformationskriege, Cyberkriege und Hackerangriffe sind eine ganz moderne Form der Kriegsstrategie. Putin hat seine Landsleute lange mit Fehlinformationen auf diesen Krieg vorbereitet, um sich selbst die Absolution zu erteilen, die Ukraine zu „entnazifizieren“ und einen „Genozid am russischen Volk“ zu vereiteln. Kommt uns bekannt vor? Wenn Querdenker zusammen mit der AfD den Einmarsch begrüßen und um ein freies Sachsen bitten, dann müssen wir dagegenhalten. Wenn die Initiative „Freies Sachsen“ ihre „Klare Botschaft: Frieden mit Russland“ sendet, dann müssen wir aufstehen und klare Kante zeigen. Was also konkret tun:

Fehlinformationen bekämpfen

Meine Mutter war Redakteurin, ich war bei der Schülerzeitung, später beim Stadtmagazin. Ich bin seit 25 Jahren als PR-Beraterin eng mit Journalist*innen befreundet und im Arbeitskontext bekannt. Nie, wirklich nie war eine/r der Journalist*innen auch nur im Entferntesten korrupt. All diese Menschen verfolgen einen neutralen, journalistischen, tiefgehend fundierten Ansatz. Alle arbeiteten sauber und korrekt. Mir tut es in der Seele weh, dass Presse als „Lügenpresse“ tituliert wird, dass Twitter und Telegram zum Auffangbecken für die widerlichsten Kreaturen wurde, die gezielt Falschinformationen in die Gehirne bräsigster Mitmenschen setzen. Und es teilt sich, teilt sich, teilt sich, teilt sich. Wie schnell sind Bilder gefälscht, sind Videos geschnitten und Tweets abgesetzt und verbreitet. Donald Trump hat während seiner Zeit als US-Präsident, einst das angesehenste Amt der Welt, über 30.000 Lügen verbreitet. Und seine Trumpisten stehen weiter hinter ihm.

  • Nutzt ausschließlich vertrauenswürdige Quellen:
    Tagesschau, Spiegel, Zeit, FAZ, Süddeutsche, CNN, New York Times, Washington Post.

  • Abonniert den Newsletter von Correctiv – nie war deren Arbeit wertvoller. Unterstütze Correctiv mit einer Spende. Schickt Correctiv Meldungen, die euch als Fake News erscheinen, an deren CrowdNewsroom.

  • Sprecht mit euren Kindern über Fehlinformations-Kampagnen, besonders hinsichtlich TikTok und Co. Auf TikTok kursieren derzeit sowohl Fakenews als auch „Uh, der dritte Weltkrieg steht bevor, was soll ich nur anziehen“ Videos.

Geht in Diskussionen. Zeigt auf, wie wichtig gute Quellen sind. Es gibt, verdammte Scheiße nochmal, keine alternativen Fakten!

Wissen ist Macht – nichts wissen macht sehr wohl was

Ich bin nur bauernschlau und (leider) keine intellektuelle Politwissenschaftlerin. Was mich nicht davon abhält, mir ein Bild von der Krise oder der Welt zu machen. Zumindest im Rahmen meiner Möglichkeiten. China und Russland, die Beiden und die USA, die USA und Europa: das geht für mich am besten mit Podcasts, da gut zusammengefasst und auf den Punkt gebracht. Hier empfehlenswert: „Ok, America“, „Das Politteil“, „Auf den Punkt“, oder „The Daily“ – um nur einige der fundierten Podcasts zu nennen.

Flagge zeigen – und auf die Straße gehen

Als ich noch zur Schule ging, war der Irak-Krieg das Thema der Stunde. Wir sind ständig auf die Straßen gegangen, haben Plakate gemalt, Transparente an Autobahnbrücken gehängt. Quer durch Europa zeigten sich Lichterketten. Wo ist unsere Friedensbewegung nur hin? Putin und seine Schergen haben Europa als zersplittert gewähnt. Die ersten 24h nach seinem Blitzkrieg haben ihm allerdings ein sehr stark vereintes Europa gezeigt. Noch. Weshalb es umso wichtiger ist, dass jede/r, der/die Demokratie und Frieden schützen möchte, sich zeigt. Jede Stadt hat Demos, kleine wie große. Zu finden entweder in tagesaktuellen Medien, im Aufruf von Kirchen, Verbänden, Parteien (man kann sich in die Newsletter eintragen, ohne einzutreten) oder auf Social Media (denen ich, wie regelmäßige Leser*innen wissen, sehr misstrauisch gegenüberstehe, die aber in diesem Fall ein Segen sind).

Spenden und Petitionen unterstützen

Petitionen mögen niedlich wirken in einem Krieg, in dem es um die Besetzung von Tschernobyl geht. Aber sie sind ein Mittel zur Erhebung der Stimme und gegen die eigene Hilflosigkeit und deshalb absolut unterstützenswert. Auf Campact, Sumofus oder Change.org findet man solche Petitionen – oder kann einfach eigene starten. Spenden werden ebenfalls als Zeichen der Solidarität gebraucht. Für geflüchtete Ukrainer*innen beispielsweise. betterplace, Aktion Deutschland Hilft, Uno Flüchtlingshilfe oder Ärzte ohne Grenzen sind gute Anlaufstellen.

Ich bastle jetzt erstmal meine Plakate für die Demo vor dem russischen Konsulat. Schickt mir gerne eure Ideen, Gedanken oder Sorgen zu diesem Thema. Und nicht vergessen:

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Jetzt helfen in Hamburg: Demos, Spenden, Soli-Events und als freiwillig supporten

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